Da es auf den Zimmern im Hostel keine Küche gibt, sind die Studenten am IIT Madras auf die Essensmöglichkeiten auf dem Campus angewiesen. Die sind aber zum Glück reichlich vorhanden :)
Frühstück:
Das ist wohl die größte Umstellung für mich als klassischer "Brot mit Käse Frühstücker". Da die Saftläden erst zwischen 9:30 und 10:30 Uhr öffnen, bleibt für das Frühstück die Wahl zwischen den verschiedenen Mensen auf dem Campus. Ich fahre meist zur Himalaya Mess (Ground Floor: Northern Indian Food), da der Raum dort gut belüftet ist und es nicht so heiß ist wie in der Mädels-Mensa neben meinem Hostel. Die warme Speise morgens ändert sich täglich, aber Dinge wie Toast, Marmelade, Butter und Cornflakes gibt es jeden Tag. Für die Cornflakes gibt es allerdings keine kalte Milch und man hat die Wahl zwischen heißer Milch oder Wasser zum mischen. Die warme Beilage ist entweder eine Reisspeise, Nudeln, Pfannkuchen, Masala,... Außerdem gibt es zu jedem Frühstück Eier (mal als Omelett und mal als gekochtes Ei). Als Getränke gibt es Tee (Chai), Kaffee (mehr Wasser als Kaffee) und heiße Milch.
Frühstückt man außerhalb der Mensa, bekommt man meist typisch südindisch "Masala Dosa" (eine Art Pfannkuchen, der aus einem fermentierten Teig aus Reis und Urdbohnen besteht, mit einer würzigen Kartoffelfüllung).
Mittag- und Abendessen:
Mittags und abends gehen wir entweder auch in eine Mensa oder zu Zaitoon (ein Restaurant auf dem Campus). Ich würde gerne genau beschreiben, was das Essen genau ist, aber ehrlich gesagt habe ich bei 90% der Sachen, die ich esse, keine Ahnung, was es genau ist. Auf den Karten steht immer nur der Name des Gerichts und ob es veg oder non-veg ist. Die Zutaten zu den Gerichten google ich manchmal, aber meistens esse ich die Gerichte, ohne wirklich zu wissen, was es ist, und bis jetzt wurde ich noch nicht enttäuscht. Was mir jedoch regelmäßig passiert, ist, dass mein Essen sehr scharf ist und der erste Bissen, den ich zu mir nehme, zu groß ist ... :P
In der Mensa wird fast täglich Reis mit einer würzigen Gemüsesoße angeboten. Dazu indisches Brot (z.B. Naan, Parotta, Idli, Chapati, ...), Joghurt und rohes Gemüse (z.B. rote Beete, Gurken,...).
Für mich als Vegetarier ist das Mittag- und Abendessen hier in Indien ein Traum. Sehr viel Gemüse, Paneer (südindischer Käse), verschiedene Daals (Linsengerichte), Veg-Currys,...
Snacks:
Die Zeit zwischen den Vorlesungen verbringen Lara und ich oft im Coffee Day, einem klimatisierten Cafe in der Nähe unseres Hostels. Dort gibt es neben Kaffee, Tee und Milchshakes auch kleine Snacks wie Sandwiches, Toasts oder Kuchen. Bei den angenehmen Temperaturen kann man, wenn das Kaffee nicht zu voll ist, sehr gut lernen oder auf den Sesseln chillen.
Juice:
Da das Beste ja bekanntlich zum Schluss kommt - hier mein Highlight: die Säfte und Smoothies. Direkt neben unserem Hostel ist eine Saftbar ("Cool Biz"), in der frische Säfte, Smoothies und Milkshakes zubereitet werden. Es gibt eine große Auswahl an Früchten und Kombinationen. Die Preise variieren je nach Frucht und Zubereitungsart zwischen 0,19€ bis 1€. Neben den Säften gibt es eine Art Porridge, die sich Avil Milk nennt. Diese Avil Milk besteht aus Bananen, Milch, Avil (geröstete Reisflakes), Erdnüssen und wahlweise Datteln. Eigentlich ein perfektes Frühstück, nur leider hat die Juice Bar morgens nicht geöffnet.
Fazit:
Insgesamt bin ich begeistert von dem Essensangebot hier auf dem Campus. Abgesehen vom deutschen Brot und Käse gibt es nichts, was mir hier fehlt oder was ich vermisse. Ich habe eher das Gefühl, dass ich das indische Essen und vor allem die Säfte vermissen werde, wenn ich zurück nach Deutschland gehe.
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