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  • Lena

Wo ist die Banane hin?

Auf dem Campus des Indian Institute of Technology wird nicht nur studiert, sondern auch gelebt. Auf etwa 2,5 km² verteilen sich unterschiedliche Departments, Essensmöglichkeiten, Supermärkte, verschiedenste Sportstätten sowie Schulen und Wohnungen für die Studenten und die Familien der Angestellten.


Flora und Fauna:


Den Park teilen wir uns mit einer Vielzahl von Tieren. Einige unter Naturschutz gestellte Arten sind hier im Guindy National Park beheimatet. Auf dem Weg zum Unterricht trifft man auf Hirschziegenantilopen, Axishirsche, verschiedene Arten indischer Hutaffen, Schmetterlinge, Frösche, Eidechsen, Fledermäuse, aber auch sehr viele streunende Hunde und Katzen. Die Hirsche und Antilopen sind ungefährlich und lassen sich teilweise sogar streicheln. Im Gegensatz zu Rehen in Deutschland sind diese hier kaum schreckhaft und sehen es gar nicht ein, aus dem Weg zu gehen, wenn man auf der Straße an ihnen vorbei möchte. Im Allgemeinen sollte man hier jedoch keine Tiere streicheln, weder Katzen noch Hunde oder Affen. Die Tiere sind teilweise krank und die Gefahr, dass sich die Krankheiten im Falle eines Bisses übertragen, ist gegeben.


Zur Zeit haben viele Affen Babys und ich tue mich schwer, schnell von Gebäude zu Gebäude zu gehen, ohne an jedem Baum stehen zu bleiben und diese zu beobachten. Die Affen sind normalerweise ungefährlich und greifen keine Menschen an. Die einzige Sache, die man beachten sollte, ist, dass man nicht mit Essen in der Hand durch die Straßen geht und die Zimmer, in denen sich Essen befindet, immer abschließt. Sonst verschwindet schnell ein Brot oder eine Banane mit einer Horde von Affen in den Bäumen...


Letzte Woche wollten Lara, Ann-So und ich unser Frühstück mit Müsli und Bananen vor dem Hostel genießen. Leider blieben die Bananen aber nicht lange unentdeckt... Die Bäume begannen zu rascheln und die ersten Affen näherten sich. Schnell packten wir unser Essen zusammen und flüchteten in die Lobby. Die Tür ging nicht direkt zu und so folgten uns die Affen ins Hostel. Zum Glück kam der Aufzug gerade rechtzeitig, sodass wir unser Frühstück (mit Bananen) genießen konnten :D


Neben den für mich süßen und spannenden Tieren gibt es leider auch Tiere, die ich lieber nur im Zoo oder gar nicht sehen würde.

Wenn es regnet, kommt es vor, dass Schlangen aus dem Unterholz auf die Straßen kriechen. Beim Laufen im Regen wäre ich beinahe auf eine draufgetreten, deshalb halte ich seitdem die Augen offen, wenn ich im Regen laufen gehe. Von Skorpionen und Spinnen bin ich zum Glück bisher verschont geblieben, aber auch diese Tiere findet man hier auf dem Campus.


Der Guindy-Nationalpark ist neben seiner Vielzahl von Tieren bekannt für seine Banyanbäume. Der Banyan wächst nicht wirtsspezifisch im Geäst eines Baumes und sendet Luftwurzeln aus, die sich mit der Zeit zu einem dichten Netz entwickeln. Diese Luftwurzeln sieht man hier überall herabhängen. In manchen Straßen muss der Weg durch die Wurzeln freigeschnitten werden, sodass man wie durch einen Minitunnel aus Wurzeln geht.


Auf Google Maps hatte ich entdeckt, dass es auf dem Campus einen See gibt und mich gewundert, warum ich ihn noch nicht gesehen hatte. Auf der Suche nach dem See wurden Felix und ich von einem Wachmann gestoppt. "Stop here. You can't go to the lake", bekamen wir als Ansage. Auf Nachfrage erklärte uns der Wachmann, dass es letztes Jahr einen Unfall am See gab und deshalb der Zugang verboten ist. Da wir den See aber unbedingt mal sehen wollten, versicherten wir dem Mann, dass wir nicht versuchen würden uns dort umzubringen und dann durften wir tatsächlich gucken gehen. Auf Grund der andauernden Hitze und des fehlenden Niederschlags war der Wasserstand des Sees sehr niedrig und einige Rohre freigelegt.


Dies sind nur einige erste Eindrücke von meinem Leben auf dem Campus. Wenn euch irgendein Thema besonders interessiert, meldet euch gerne bei mir und dann schreibe ich darüber :)




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