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  • Lena

Indian Weddings


Bilder von Akshayas Hochzeit


Eine indische Hochzeit mitzuverfolgen war ein Event, was ich unbedingt erleben wollte, als ich nach Indien kam. Umso mehr freute es mich, dass ich in den letzten beiden Wochen gleich auf zwei Hochzeiten eingeladen wurde. Letzte Woche nahm Akshay mich mit auf eine Hochzeit von einer seiner Freunde (Dhivya) und diese Woche heiratete Akshaya. (Sorry für die Verwirrung, aber die beiden heißen tatsächlich fast gleich). Akshaya ist unser Engel auf dem Campus. Sie kümmert sich um die Internationals und hilft uns mit allen Fragen und Problemen. Vor allem in den ersten Wochen auf dem Campus hat sie uns den Registrierungsprozess erleichtert. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass sie alle Internationals auf ihre Hochzeit einlud.

Vom Ablauf her waren beide Hochzeiten sehr ähnlich, denn sie fanden beide unter der Woche statt (Dienstag Abend und Mittwoch Morgen). Dienstags gab es zunächst die 'Reception'. Bei dieser Feierlichkeit steht das Brautpaar vorne im Saal auf einer Bühne und die Gäste stellen sich in einer langen Schlange an, um dem Brautpaar ein Geschenk zu übergeben. Anschließend wird noch ein gemeinsames Foto auf der extra ausgeleuchteten Bühne geschossen und dann sind die nächsten an der Reihe. Das Braupaar (und meist noch die Eltern) steht etwa 3-4h auf der Bühne nur zum Händeschütteln und Bilder machen, da es zahlreiche Gäste gibt. Ich weiß nicht genau, wie viele Gäste jeweils dort waren, da nie alle gleichzeitig in einem Raum waren und die Gäste zu sehr unterschiedlichen Zeiten kamen und gingen. Mir wurde aber gesagt, dass es im Vergleich mit etwa 200-300 Gästen eher kleine Hochzeiten waren.

Bilder von Akshayas Reception


Nachdem wir unser Geschenk abgegeben hatten, gab es im Nebenzimmer noch ein Buffet und danach verabschiedeten sich die Gäste bereits.

Pompöse Feste, die man aus Bollywood-Filmen kennt, findet man hier in Südindien eher selten. In Nordindien wird sehr viel größer und prunkvoller geheiratet und die Veranstaltung geht statt 2 Tagen über eine ganze Woche. (Dort wird dann für eine Hochzeit auch mal ein ganzes Stadion gemietet, um mehrere Tausend Gäste zu empfangen...)

Am nächsten Morgen fand dann die eigentliche Vermählung statt. Zwischen 6 und 8 Uhr gab es südindisches Frühstück auf einem Bananenblatt mit Naan, Idli, Reis und verschiedenen Soßen, deren Namen ich nicht weiß. Irgendwann startete dann die Zeremonie (nach einem genauen Zeitplan lief, wie auch sonst überall in Indien, nichts). Anders als in Deutschland gibt es nicht nur eine Zeremonie, sondern eine ganze Reihe an traditionellen Ritualen. Was die einzelnen Rituale genau bedeuteten, konnte mir keiner richtig erklären. Die Inder, mit denen ich auf der Hochzeit war, stammen nicht aus Chennai und in jeder Region gibt es unterschiedliche Rituale. Aber auch ohne zu verstehen, was genau abgeht, war es sehr interessant und eine tolle Erfahrung. Mal saß das Brautpaar auf einer Schaukel, mal wurde es hochgehoben und mal fingen alle an zu tanzen oder Blumen zu werfen. Und nach ein paar Stunden hieß es dann: Jetzt sind sie verheiratet. Das Schaukeln ist laut Akshay ein Symbol für das Auf und Ab in der Ehe und dass man dabei trotzdem Spaß haben soll. Als das Brautpaar hochgehoben wurde, sollten sie gegenseitig versuchen, sich eine Blumenkette umzulegen, während der andere ausweicht. Der "Gewinner" hat dann in der Ehe die Oberhand. Obwohl ich sonst von den anderen Ritualen nichts verstanden habe, da viel in der Landessprache Tamil gesprochen wurde, war es toll zu sehen, wie eine Hochzeit hier in Indien gefeiert wird.

Bilder von Dhivyas Reception und Hochzeit

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