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  • Lena

Rupin Pass (Himachal Pradesh: Dhaula - Sangla)

Wandern im Himalaya war schon immer ein Traum von mir. Da für die hohen Berge während des Semesters leider die Zeit fehlt, suchten Lara und ich einen Trek, der eine Woche lang ist und ohne Akklimatisierung und Eisausrüstung durch schöne Landschaften führt. Im Internet fanden wir den Rupin Pass im indischen Bundesstaat Himachal Pradesh. Die Entscheidung war schnell gefallen und wir buchten die Tour über den Anbieter „trekthehimalayas“ .


Anreise:



  • Flug: Chennai-Delhi-Dehradun

  • Übernachtung: Dehradun

  • Autofahrt: Dehradun - Dhaula (10h)

Abgesehen davon, dass unser Bus beim Terminalwechsel in Delhi auf der Fahrt angefangen hat zu brennen, lief alles problemlos und wir erreichten trotz des Zwischenfalls den Anschlussflug nach Dehradun.

Für Dehradun hatten wir ein Hotel auf booking.com gebucht, bei dem wir dann aber nicht einchecken konnten, da das Hotel keine Ausländer aufnehmen durfte. Also hieß es nach einem anstrengenden Flug noch ein neues Hotel suchen....

Am nächsten Morgen trafen sich alle Teilnehmer der Wanderung in Dehradun am Bahnhof, wo Autos bereitstanden, die uns zum Trek fuhren. 10h holprige Bergstraße später erreichten wir den Ausgangspunkt der Wanderung.


Trek:

  • 7 Tage Wanderung

  • 52 km

  • 3000 Höhenmeter

  • Höchster Punkt 4650m



Die ersten Tage wanderten wir noch im tropischen Bergwald und ab ca. 3500m ging die Waldlandschaft in kahle Felsen und Geröll über. Entlang von Bergflüssen und Wasserfällen führte ein zunächst breiter und leicht zu gehender Wanderweg durch das Tal und mehrere kleine Bergdörfchen. Je höher wir kamen, umso weniger Dörfer durchquerten wir und die Pfade wurden schmaler und steiler. Am vorletzten Tag stand die Überquerung des Passes an und somit der steilste Abschnitt der Tour. Leichter Schneefall machte das Geröllfeld rutschig, aber insgesamt war der Abschnitt noch gut zu gehen.

Die genaue Route findet ihr hier.


Organisation:


Die Organisation von Seiten der Argentur trekthehimalaya war top!

Die gestellte Ausrüstung (Zelt, Schlafsack) war den Gegebenheiten angemessen und hat den Temperaturen (kälteste Nacht ca. -5°C) und dem Regen standgehalten. Das einzige, was man in Sachen Material beachten muss, ist, dass die gestellte Matratze nur eine dünne Matte ist, die keinerlei Komfort bietet (Ich war sehr froh, dass ich meine eigene dabei hatte), und in den Homestays ganz ohne Matratze auf dem Holzboden geschlafen wird. Wer also Rückenprobleme hat, sollte sich seine eigene Matratze mitbringen. Zur gesundheitlichen Vorsorge wurde jeden Nachmittag der Puls und die Sauerstoffsättigung der Teilnehmer kontrolliert und bei den Tagen über 4000m ein Sauerstoffzelt mitgenommen. Außerdem hatten die Guides ein Satellitentelefon, mit dem im Notfall Hilfe gerufen werden konnte.


Kosten für den Trek: 250€ pP (inkl. Verpflegung, Ausrüstung und Transfer)


Verpflegung:


Essen wurde für den ganzen Trek gestellt und morgens, mittags und abends frisch gekocht - hauptsächlich Reis, Dal und Chapati. Zwischendurch gab es aber auch Nudeln oder Porridge. Jeden Morgen eine Stunde vor dem Frühstück bekamen wir schwarzen Tee, nachmittags gegen 16 Uhr Chai Tea und gegen 17 Uhr eine Suppe.

Da wir jeden Tag an Flüssen vorbeikamen, mussten wir lediglich eine Wasserflasche mitnehmen, die wir dann mit Bachwasser gefüllt haben. Als die Temperaturen unter 5 Grad fielen, bekamen wir abends und morgens warmes Wasser, da das Wasser aus dem Fluss sehr kalt war und bei einigen zu Kopfschmerzen führen konnte.

Die Guides, Träger und Köche waren hauptsächlich Einheimische und haben uns sehr freundlich empfangen und sich viel Mühe gegeben, dass wir uns wohlfühlen. Obwohl fast niemand Englisch sprach und ein Großteil der Konversationen auf Hindi stattfand, konnten wir die wichtigsten Informationen verstehen und uns einigermaßen verständigen.


Gruppe:


Die Gruppe bestand aus 16 Teilnehmern, 3 Guides, 2 Köchen und ca. 9 Trägern.

Hätte ich mich vor dem Trek ein bisschen besser informiert, wäre mir wahrscheinlich aufgefallen, dass die Tage seeeehr wenige Kilometer wandern beinhalteten. Das Tempo der Gruppe glich eher einem Sonntagsspaziergang als einer Wandertour und so verbrachten Lara und ich die ersten beiden Tage hauptsächlich mit Warten. Danach erlaubten die Guides uns, mit den Trägern oder Köchen zu gehen bzw. zwei Stunden später vom Camp aufzubrechen und die Gruppe dann unterwegs einzuholen. Da wir nur 4-14km am Tag wanderten, waren wir meist schon mittags am nächsten Camp und vertrieben uns die Zeit mit lesen oder spazieren gehen.


Abreise:


  • Autofahrt: Sangla-Shimla (10,5h)

  • Übernachtung: Shimla

  • Autofahrt: Shimla-Chandigarh (4h)

  • Flug: Chandigarh-Hyderabad-Chennai

Lara und ich wollten unbedingt in das erste Taxi, damit wir nachts noch etwas Schlaf bekamen vor dem nächsten Reisetag. Das erste Taxi bekamen wir zwar, aber trotzdem kamen wir mit Abstand als letztes in Shimla an. Kaputte Bremsen auf der steilen Bergstraße ohne Leitplanken kosteten uns zwei extra Stunden, sodass wir statt um 21 Uhr erst um 23 Uhr im „Hotel“ ankamen (nach 10,5h Fahrt). Nach unseren Erfahrungen in Dehradun, verließen wir uns dieses Mal nicht auf booking.com und vertrauten auf einen Inder, der sagte, er habe eine Unterkunft in Shimla, in der auch Ausländer übernachten dürfen. Wir hatten zwar kein Strom, sehr laute Nachbarn und ein dreckiges Bett, aber immerhin eine funktionierende und langersehnte Dusche und keine Passkontrolle beim Check-In.

Nach einer kurzen Nacht ging es mit Uber 4h zum Flughafen nach Chandigarh. Mit kurzer Verspätung startete der Flieger nach Hyderabad. In Hyderabad blieb es leider nicht bei einer kurzen Verspätung, und wir hoben erst 3h später als geplant in Richtung Chennai ab.


Fazit:

Trotz anstrengender An- und Abreise und einer Gruppe, die nicht ganz unseren Vorstellungen entsprach, war die Reise eine tolle Erfahrung und wir bereuen definitiv nicht, die Tour gemacht zu haben. Für das nächste mal weiß ich jedoch, dass es besser ist, entweder alleine zu trekken oder einen privaten Guide zu buchen mit einer Gruppe wo das Level bekannt ist.



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